Im märchenhaft klingenden Land Illyrien sind die Menschen gefangen in ihren Einbildungen - sie geniessen sich in hochstilisierter Liebe, tragischer Trauer, Selbstüberschätzung und Eitelkeit, bis die schiffbrüchigen Zwillinge Viola und Sebastian ans Ufer des Landes geschwemmt werden und die festgefahrene Situation an den Adelshöfen des Herzogs Orsino und der Gräfin Olivia gehörig durcheinanderwirbeln.
So leichtfüssig das Stück daherkommt, so zeigt es doch grosse psychologische Komplexität. Viele Figuren müssen sich mit ihrer eigenen Identität auseinandersetzen. So erlebt die als Mann verkleidete Viola nicht nur äussere Turbulenzen, wenn sie klagt: «I am all the daughters of my father's house, And all the brothers too: and yet I know not.»