Anton Tschechow: Drei Schwestern (ohne Brand)

Von: Ralf Junghanns | erstellt am: 24.03.2017

«Ich bin mit nichts zufrieden, aber die Zeit geht hin, und jeder Tag gräbt den Graben tiefer zwischen mir und meinem wirklichen Leben.» (Irina, jüngste der drei Schwestern)

Zum Stück
‹Drei Schwestern› (russ. Три сестры) von Anton P. Tschechow (1860–1904) wurde 1901 in Moskau uraufgeführt.
Die drei Schwestern Olga, Mascha und Irina sehnen sich nach ihrem Lebensglück. In der Provinz, wo sie leben, passiert nicht viel, aber wenigstens werden alle paar Jahre ein paar Offiziere herangespült, die vorübergehend in der Garnisonsstadt residieren. So bahnen sich Beziehungen an, die nicht zustandekommen, die Gespräche verlaufen frustriert und gehässig. Die möglichen Wege zum Glück (z. Bsp. Heirat, Kinder, Arbeit, Karriere) werden angedacht, von einzelnen auch verwirklicht – allein, das Glück will sich nicht einstellen.
Einzig die Schwägerin Natalja ‹Natascha› holt sich, was sie kriegen kann, während die anderen zwar leiden, an dieser Qual aber auch nichts ändern, obwohl sie das wahrscheinlich könnten.
Dass das Publikum bei den Aufführungen seines Stücks aus Mitleid mit den Figuren geweint habe, hat Tschechow irritiert: «Ich wollte etwas ganz anderes. Ich wollte einfach und ehrlich sagen: Schaut euch an, seht doch, wie schlecht und langweilig ihr euer Leben führt!»

Zur Inszenierung
Das recht umfangreiche Stück wurde in vielerlei Hinsicht gekürzt. Von den 11 Rollen treten bei uns nur noch 8 auf. Der dritte Akt wurde fast ganz gestrichen. Ausgangspunkt war die Übersetzung von Thomas Brasch (1945–2001), die von den beteiligten Schülerinnen und Schülern aus mehreren ausgewählt worden ist.

Öffentliche Aufführungen
Aula
Mittwoch, 5. April, 19.30 Uhr
Freitag, 7. April, 19.30 Uhr
Samstag, 8. April, 16 Uhr
Eintritt frei, Kollekte. Ein kleines Theatercafé lädt im Anschluss ein.
Der Besuch schulinterner Aufführungen ist auf Anfrage möglich.

Für Lehrpersonen (und Interessierte) steht ein Dossier mit Arbeitsvorschlägen zur Verfügung: www.literaturliste.ch/Kantitheater.pdf